Erdgeschichte

 

Die erdgeschichtliche Zeitrechnung ist ziemlich kompliziert und für Laien sehr verwirrend
Besonders auch deshalb, weil sie sich in nahezu unvor stellbar großen Zeiträumen abspielt.
Wir beschränken uns daher auf die beiden letzten Zeiträume, die durch die Begriffe
Pleistozän und Holozän beschrieben werden.Das Pleistozän beginnt etwa vor
1 800 000
Jahren und endet etwa vor 11 500 Jahren. Das Holozän beginnt vor 11 500 Jahre
und reicht bis in unsere Zeit. Das Pleistozän war die eigentlche Eiszeit, wir leben heute in der
Nacheiszeit, dem Holozän, einer Warmzeit innerhalb der letzten Eiszeitphase.
Die Knochenfunde sind nach neueren Erkenntnissen etwa 12 000 bis 14 000 Jahre alt.
Sie stammen also vom Ende der großen Eiszeit aus der Übergangszeit zur heutigen Warmzeit.

 

Evolution

Bezogen auf die Entwicklung des Menschen befinden wir uns etwa
mitten in der Steinzeit. Die hier lebenden Menschen ( homo sapiens)
sind Jäger und Fischer und besitzen bereits Werkzeuge, Waffen und
Schmuck aus Holz, Knochen und Steinen. Sie jagten vorwiegend
Rentiere, Wildpferde, Hirsche, Rehe und Wildschweine
sowie Auerochsen, Braunbären und Luchse.

 


Klima

Klimatisch gesehen war die Zeit unserer Oberkasseler Menschen trotz
der beginnenden Warmzeit noch ziemlich kalt. Die großen Gletscher
hatten sich schon etwas nach Norden zurückgezogen, aber in der
Ebene der Kölner Bucht begann die feuchte, kalte, spärlich bewachsene
Tundra. Der Meeresspiegel war um ca 100 Meter gestiegen. An den
Höhenzügen, also auch am Ennert und dem Finkenberg, entstand neuer
Wald und bildete ein reichhaltiges Jagdgebiet. Von dort aus konnte man
zu den fischreichen Rhein-Armen absteigen und Fische fangen.

"Haarpfeil"

Der Gegenstand ist ca 20 cm lang, aus poliertem Knochen
gefertigt und hat an einem Ende einen geschnitzten Tierkopf.
Er
wurde unter dem Kopfe eines der beiden Skelette gefunden.
Daher kam es zu der Annahme, daß es sich um einen
Haarpfeil handele.

Knochen
Bei dieser Grab-Beigabe handelt es sich um den Penisknochen
eins Bären. Feine Schnitte und Einritzungen wie beim Haarpfeil lassen
vermuten, daß es sich hier um ein frühes Kunstwerk handelt.
Pferdekopf

Diese Schnitzerei ist aus Teilen zusammengesetzt, insgesamt
etwa 8 cm lang, 4 cm breit und 1 cm dick. Da einige Teile fehlen
kann nicht mehr festgestellt werden, welches Tier dargestellt
werden soll. Diese Schnitzerei hilft bei der Datierung des Fundes.

Hundekiefer
Unter den vielen Tierknochen an der Fundstelle befand sich
auch ein Gebiss, welches zunächst einem Wolf zugeschrieben
wurde. Heute weiß man. daß es sich hier um ein Hundegebiss
handelt. Somit ist der Oberkasseler Hund das erste nachweisbare
domestizierte Haustier der Menschheit. Eine wahre Sensation !!


Die Frau war etwa 25 Jahre alt
und 1,60 Meter groß.
Die Knochen - besonders der Kopf-
waren gut erhalten, so daß man aus
vielen Anzeichen ziemlich genau
auf das Alter der Frau schließen kann.



Der Mann war etwa 50 Jahre alt
und etwa 167 Meter groß.
Die Muskelansätze im Gesicht
und an den Knochen weisen ihn
als einen sehr starken Mann aus.

Sehr erstaunlich erscheint uns die Beschreibung der Frau als "Junge Frau" und die des Mannes als älterer Mann. Wenn man die Lebensdauer von Menschen in der damaligen Zeit berücksichtigt, dann darf man dan Mann als einen uralten Greis, die Frau als eine Frau in den besten Jahren bezeichenen. Beide Skelette zeigen keine Anzeichen eines gewaltsamen Todes.

Die beiden .Oberkasseler Menschen. haben im Rheinischen Landesmuseum
ihre letzte Ruhestätte gefunden. Sie ruhen dort in unmittelbarer Nähe zu ihrem
viel .älteren,. ebenso bekannten .Verwandten, dem .Neandertaler. Menschen



Rheinisches Landesmuseum
Colmantstraße 14-16,
53115 Bonn
Tel.: + 49 (0) 228 / 2070-0
E-Mail: rlmb@lvr.de

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