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D
ie weitere Geschichte der Pfarrei Küdinghoven über fast ein
Jahrtausend muss in enger Verbindung zum  Stift Vilich mit seiner
ersten Äbtissin, der 1015 verstorbenen, 1966 heilig gesprochenen
und 2008 von der Ritenkongregation  zur Bonner Stadtpatronin,
neben Cassius und Florentius erhobenen Adelheid gesehen
werden.

Die Einverleibung der Gemeinde Küdinghoven in das Stift Vilich ging
einher mit Rechten und Pflichten. So verfügte die Äbtissin z.B. über
das „Präsentationsrecht“, d.h. das Recht, den neuen Pfarrer
vorzuschlagen, war aber auch verpflichtet, sich um dessen Unterhalt
zu sorgen. Im Kirchenschiff von 1845 weist seit 1953  vorne rechts
ein St. Adelheidis-Fenster auf diese Vilicher Zeit: Seitlich hinter der
hl. Maria Magdalena mit dem Salbgefäß in der Hand, gleichfalls von
hohem Wuchs sieht man die hl. Adelheid mit dem Wunderquell von
Pützchen als Attribut. Der von Küdinghoven nach Vilich führende, " Pfaffenweg“,Verbindung von der heutigen Maarstraße bis zur
Siegburger Straße, erinnert daran, dass die Priester
diesen Weg benutzten, um in Vilich ihre Dienste u.a. die Mitwirkung
bei Prozessionen und das Ministrieren beim Adelheidisfest zu
verrichten.Der erste historisch sichere Nachweis einer Kirche in
Küdinghoven stammt aus dem Jahre 1144, als in einem Schutzbrief des
damaligen deutschen Königs Konrad III.  aus dem Adelsgeschlecht der
Staufer die „Capella Cudengouen“ genannt wurde. Erhalten aus dieser
Zeit sind die beiden unteren Geschosse des aus Basaltbruchsteinen
errichteten romanischen Turmes, an dessen Westseite zur heutigen
Kirchstraße sich das Kirchenschiff anschloss. Aus dieser frühen Zeit hat
sich der Kirchturm mit seiner ungewöhnlichen mauerinneren Wendeltreppe
bis heute erhalten. Anfänglich auch mit Wehrcharakter ausgestattet,


d
ürfte er heute einer der ältesten
Türme Gesamtbonns sein. Das
Glockengeschoss unter dem Dach
' wurde allerdings erst sehr viel
später aufgesetzt

Die Beweggründe des um 1680 stattgefundenen Wechsels des Patroziniums von den thebäischen Märtyrern zum bis heute beibe-
haltenen heiligen Gallus bleiben
wegen fehlender Quellen wohl
immer ein Geheimnis der
Pfarrgeschichte.
Gallus (lat. Der Kelte), ein Wander-
mönch und Missionar aus Irland,
wirkte um 600 n.Chr. vor allem im Bodenseeraum  und gilt als Gründer
des Klosters Sankt Gallen in der
Schweiz. Es bleibt ungeklärt, warum
eine Bonner Kirchengemeinde,
räumlich sehr weit weg von
Sankt  Gallen gelegen, seinen
Namen trägt. Gleichwohl zeigt das
erste Fenster im Hauptschiff rechts diesen heutigen Patron. Der heilige
Gallus ist als Verkünder des Wortes Gottes und Freund der Tiere dargestellt.

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