Unser Finkenberg
Kenderzick
Kleine Information
Höcksillich Neujohr
Leise rieselt die Vier
Ene, mene, mule
Eins, zwei, drei
Die Hühnersprache
luerens de Buere
Ich hab gelogen
Jank no Huss
Hoffahrt lick Ping
Jong, häst`n Zong
Weeste Neueste
Fuss, komm eruss
Die Mademasell
Evje
Ich un du
Oh Buer, wat koss ding Heu
Aal Hex
Wat hammer för ene Lehrer
Rääne, rääne Dröppche
De Hillije Zinte Määtes
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Auszug aus der Ansprache von Magdalena Schmoll anlässlich der Vorstellung des Buches:„Kenderzick op de Schäl Sick“ von Ursula Küppers am 15.11.1995


Es muss 1986 oder 87 gewesen sein, als der Ramersdorfer Künstler Karl Schollmayer mit seinen Töchtern Uschi und Evi auf die Idee kamen,
aufzuschreiben, wie es früher einmal war.     Gesagt, getan. Allein die Sammlung der Texte des Buches wäre für den Heimat- und Volkskundler
von unschätzbarem Wert. Das Besondere dieser Veröffentlichung ist aber die künstlerische Gestaltung. Denn natürlich juckte es der

Grafikerin Ursula Küppers in den Fingern, die zusammengetragenen Reime auch mit Bildern graphisch in Szene zu setzen.

So entstanden dann in lockerer Folge die Zeichnungen und Textillustrationen. Ich war so begeistert davon, dass ich Kontakt mit

Ursula Küppers aufnahm und fragte, ob sie mit einer Veröffentlichung für unsere Ramersdorfer und Küdinghovener Bürger einverstanden sei.

Ja, gerne, wenn ich mich darum kümmern wolle. Ja. Das wollte ich…    


Die Reihenfolge der Bilder entspricht dem Jahreslauf. Sie fangen an mit „Prost Neujohr“ und hören auf mit „Am Weihnachtsbaume hängt  'ne Pflaume“.
Dazwischen entfalten sich die Feste im Jahreskreis, vor allem die rheinischen Hochfeste wie Karneval oder Sankt Martin, aber auch der
Alltag mit seinem unerschöpflichen Reichtum an Kinderspielen.
Altersmäßig umfasst das Buch die ganze Kindheit vom „kleinen Stümpchen“
über die Freuden und Leiden der Schulzeit bis hin zu den ersten zarten Liebesbanden mit der bange Frage an das Gänseblümchen
„Er liebt – er liebt mich nicht?“    


Zeitlich ist das Buch klar begrenzt: 1946 bis 1956. Bemerkenswert ist das Bestreben der Künstlerischen zur authentischen Darstellung.
Ursula Küppers verwendete viele alte Bilder und Fotos als Vorlage, wie zum Beispiel ein altes Klassenfoto.
 

Was mich an dem Buch am meisten fasziniert, ist der von ersten bis zur letzten Seite herrschende Humor, der meist in Spottlieder und
Parodien hinübergleitet. Vom Spott bleibt keiner verschont. Er dient den Kindern als Ventil gegen eine allzu strenge Autorität der
Erwachsenen, eine allzu gute Erziehung und übertriebene Feierlichkeit.
Ein Humor, der auch vor der Fäkaliensprache nicht Halt macht.
Da stehen sie ohne Zensur – schwarz auf weiß gedruckt – die Reime, die wir zu Hause als Kinder nicht sagen durften:
Das rheinische Platt macht’s möglich: der Spott wirkt versöhnlich, - das Ordinäre erträglich.

 

Trotz der vielen konkreten Lokalbezüge sind die wiedergegebenen „Leedsche, Sprüch on Spellche“ fest eingebunden in die allgemeine
rheinische Tradition ihrer Zeit, von daher auch von überregionalem Interesse und ein echtes Zeitdokument.
Das Buch ist entstanden aus
„Spaß an der Freud“ und so vermittelt es auch Freude. Wer das Buch aufschlägt, fängt an zu lachen und zu trällern beginnt
sich zu erinnern und zu erzählen.

Die Redaktion dankt : Ulla Küppers, Magdalena Schmoll, Josef Arenz und dem singenden Parkettlegermeister Matthias Wessel