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Leo Breuer
 
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Leo Breuer, eine Hommage
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Er war ein guter, leiser Erzähler und konnte interessante Geschichten von den Begegnungen und von den Gesprächen
mit den „ganz Großen“ Malern dieser Zeitepoche berichten.
Leo Breuer war ein Freund gepflegter Kommunikation und dies nicht nur mit Reportern, Galeristen und Käufern seiner Bilder, sondern auch mit Künstlerkollegen und interessierten Menschen, die er bei dieser Gelegenheit gerne zum geliebten Rotwein einlud. Er konnte geduldig zuhören, auf die Argumente seiner Gesprächs-partner eingehen und auf diese Weise viele interessante
Menschen näher kennenlernen und für sich und seine Ideen gewinnen
.

                                      
Seinen Hauptgewinn zog Leo Breuer, als er in Paris Annie Wartenberger kennenlernte und 1949 heiratete. Annie war
17 Jahre jünger als Leo und voller vitaler Kraft. Annie hatte die gleiche gewinnende und liebenswerte Ausstrahlung wie der Maler.
Sie war ständig um ihn herum und lenkte und fügte alle Ereignisse. Sie hielt ihm den Rücken frei und unterstützte ihn, seinen Weg
nach seinen künstlerischen Maßstäben zu gehen.
Annie war ihm auch eine beratende und helfende Kraft bei seinen konkreten Arbeiten im Atelier. Sie
war seine Muse und Geliebte, seine Dame des Hauses und seine Gesprächspartnerin voller menschlicher Nähe und voller ansteckender Lebensfreude.
Sie
war die freundliche und geduldige Gastgeberin der endlos
vielen und langen Künstlertreffen, Diskussionen und Streit-gesprächen über Kunst, Künstler und über Gott und die Welt.

Sein erstes, kleines und nicht sehr üppiges Atelier eröffnete Leo Breuer in der Rue Archereau 48 im 19. Bezirk von Paris. Das Atelier
war Wohnung und Lager, Werkstatt und Ausstellungsraum, Liebesnest und Treffpunkt seiner zahlreichen Freunde und Bekannten zugleich. Qualm von schwarzen Zigaretten und Duft von Café und Pernot, von frischen Baguettes, Käse, und Rotwein, von vielen Menschen im überfüllten Raum mischten sich mit dem Geruch von Terpentin und Ölfarben.
Überall standen Töpfe und Gläser mit großen und kleinen Pinseln, Spachteln und sonstigen Werkzeugen des Malers herum. Überall lagen Zettel, Hefte, Briefumschläge und Papierblätter mit Skizzen und Notizen des Künstlers.

Alle Gäste wurden von den gastlichen Breuers mit vin rouge, vorwiegend Beaujolais, versorgt. Dabei gerieten oft der für "Gewöhnliche Sterbliche“ geltende Ablaufplan eines Tages durcheinander.