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Küdinghoven
 
 
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Alte Krippe Küdinghoven
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Alte Kirchen-Krippe, ca. 1920, von  Küdinghoven, Ausstellung vom 24.12.2011 bis zum 08.01.2012
im Schaufenster   der Firma Profi-Technik, Georg Wedig, Kirchstr. 45,   gegenüber unserer Kirche
Sankt Gallus   in  Küdinghoven. ( Gehen  Sie  mit  Ihrem Cursor über das Bild unter dieser Schrift.)



Die Krippe steht vor dem Gemälde von Herrn Professor. Friedrich Münch,Bonn-Schwarz-Rheindorf,
Die neun Variationen von L.v. Beethoven  "Quant'e piu bello", spielt Herr Josef Arenz, Küdinghoven.
Die  Krippenausstellung  wurde initiiert und fotografiert von Frau Magdalena Schmoll, Küdinghoven



Es kam ein Engel hell und klar

von Gott aufs Feld zur Hirtenschar.

Der war gar sehr von Herzen froh

und sprach zu ihnen fröhlich so:



Euch ist ein Kindlein heut geborn
von einer Jungfrau auserkorn,
ein Kindelein so zart und fein.
Das soll eur Freud und Wonne sei
n.
Martin Luther 1535
 

 

 

Da lieget im Stalle das Heil für uns alle

ein Kindlein geboren In Armut und Not

um siegreich zu wenden
die Sünd und den Tod.

 

D



Di
e Hirten  geschwind, hineilen  zum   Kind.

Im Stalle die Hirten dem Kindlein sich nahn,

erkennen die Gottheit und beten es an.
Heinrich Bone 1847




Es führt drei König Gottes Hand

mit einem Stern aus Morgenland

zum Christkind durch Jerusalem

in einen Stall nach Bethlehem.




Aus Morgenland in aller Eil

Sie reisten weit, viel hundert Meil

 





Da knien sie und weihn dem Kind
Gold, Weihrauch zum Angebind




Durch Weihrauch stellten fromm sie dar,

dass dieses Kind Gott selber war





Die Myrrh auf seine Menschheit wies,

das Gold die Königswürde pries.

 


 

Ich steh an Deiner Krippe hier,
oh Jesulein mein Leben.
Ich komme, bring und schenke dir,
was du mir hast gegeben.
 

Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel und Mut, nimm alles hin
und lass dir´s wohlgefallen.

Paul Gerhardt 1653
ZU  DEN  "GIPSKRIPPEN"  von Friedirch Münch im Dezember 2011

Nach dem II. Weltkrieg wandte man sich bei der Krippengestaltung ab von den sogenannten "Gipsfiguren",
die mit ihren geglätteten und fast immer gleichen Formverfestigungen generationenlang den Vorstellungen
frommer Besinnlichkeit genügt hatten. Man sortierte sie zum Kitsch (Gips!), ließ sie "verschwinden" oder
untergehen.  In Stoffe gekleidete Gliederfiguren wurden nun als künstlerisch wertvoller und  der
Heilsbotschaft angemessener bevorzugt. Man erkennt erst heute, dass sie in einer Situation der
Besinnung und einer religiös-künstlerischen Aufbruchsbewegung ihren Ursprung haben. Die Kunst
der "Nazarener" in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab den Anstoß auch zur Erneuerung
der Krippen. Zahllose Werkstätten und industriell organisierte Betriebe stellten  bis in das vergangene
Jahrhundert hinein Serienfiguren in ähnlichen Ausführungen her und boten sie für einen rasch wachsenden
Markt preisgünstig an. Mit Hilfe des Gelatinegusses konnte man von einem Original fast beliebig viele
in Gips gegossene Figuren - nicht nur Krippenfiguren! - herstellen. Besondere Sorgfalt bei der farbigen,
meist matt glänzenden Fassung wirkte sich auf den Preis aus. Die Körperhaltung solcher Figuren ist
eher ruhig und auf ihre Rolle im Geschehen konzentriert. Die Gesten zeigen innere Beteiligung an.
Der Faltenwurf der Bekleidungen ist unaufgeregt. Der Stil ist ohne jede Erinnerung an die Barockzeit.
Die Figurengestalter suchten ihre Figuren im Orient zu beheimaten in der Vorstellung, sie in der
Heimat Jesu auftreten zu lassen. Dabei übersahen sie, dass die damals gängigen romantischen
Vorstellungen vom "Morgenland" nichts mit der Zeit Jesu zu tun hatten. Wenn auch den "Gipsfiguren"
der Charakter von  Massenware anhaftet, sind doch bei den besseren Exemplaren die Bemühungen
um  ein anspruchvolleres Aussehen bemerkenswert. Heute ist man bereit, die fast klassischen
Formqualitäten dieser vor Jahren noch  einhellig abgelehnten Figuren  vorbehaltloser in die Kunst
des  19. Jh.s  einzuordnen. Krippen befinden sich seit ihrer "Erfindung" im Wandel und sind darin
ein Spiegel der Gesellschaft.                                  

Die Pfarrgemeinde Sankt Gallus Küdinghoven darf sich glücklich schätzen, ein besonders
typisches und äußerst selten gewordenes Beispiel dieser einst abschätzig genannten
"Gipsfigurenkrippen" nach Jahrzehnten wieder entdeckt und gerettet zu haben.


 

 

Ihr Hirten erwacht

Erhellt ist die Nacht

Nicht länger verweilt

nach Bethlehem eilt.