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In Bernkastel trafen wir unsere liebe Hilde wieder. Mama, und wir Kinder begannen nun, uns im renommierten und wohlhabenden Hause Popp, der Doctor-Weinstube, einzunisten. Das fiel uns nicht besonders schwer, weil es das vierte Nest innerhalb von zwei Jahren war, weil der Ort reichlich weit von der Front entfernt war und weil Opa über gute Quellen für die notwendige leibliche Versorgung verfügte.  Zu diesen Quellen gehörte der Hof Bergfried, ein von Opa Franz 1919 gebautes Herrenhaus mit großem Garten, mit Stallungen, Wiesen, Obst- und Nussbäumen, mit Kühen, Pferden und Hühnern und einem Verwalterpaar, die Tenheils, mit 2 fast gleichaltrigen Kindern. Im Erdgeschoss  des “Hof Bergfried“ war die Wohnung der Familie Tenheil, 2 kleine Fremdenzimmer, eine Milchküche, eine Futterküche, die Ställe für zwei große, friedliche Pferde, 6 Kühe und 4 Schweine sowie das Zimmer vom alten Matthes, der als Altknecht der Familie Tenheil auf dem Bergfried sein Gnadenbrot.  Er bewohnte ein winziges Zimmer neben dem Stall. Ein Bett, ein Stuhl und ein Kleiderkasten, das war die Einrichtung, die den Alten Matthes glücklich und zufrieden machte. Im ersten Stock und unter dem Dach waren die Räume der Herrschaften und noch mehrere Gästezimmer.
Opa lebte im Wohnzimmer neben seinem Schlafzimmer, in dem sich auch sein Waffenschrank mit den Jagdbüchsen befand. Kugelbüchsen und Schrotgewehre mit einem, zwei und drei Läufen, kostbar mit Silber beschlagen. Daneben lagen die Schachteln mit sehr verschiedenen Patronen für die Jagd von Fasanen, Rebhühnern, Füchsen, Rehen und Wildschweinen.
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Die berühmte Doctor-Weinstube in Bernkastel.
Aquarell von Pierre Drobecq.